Häufig gestellte Fragen zur Taufe

Wer kann getauft werden?

Ein Kind kann evangelisch getauft werden, wenn wenigstens ein Elternteil der evangelischen Kirche angehört. In Ausnahmefällen kann auch eine Taufe erfolgen, wenn anstelle der Eltern ein evangelischer Christ oder eine Christin für die evangelische Erziehung des Täuflings Sorge trägt. Das Presbyterium muss diese Ausnahme genehmigen (Lebensordnungsgesetz der Evangelischen Kirche im Rheinland, § 17). Religionsmündige Erwachsene müssen vor ihrer Taufe im christlichen Glauben unterwiesen werden (Kirchenordnung der Evangelischen Kirche im Rheinland, Art 79, Satz 3). Noch nicht religionsmündige Jugendliche, die als Kind nicht getauft wurden, können sich kurz vor der Konfirmation oder im Rahmen des Konfirmationsgottesdienstes taufen lassen.

Wie lautet die Taufformel?

Die Taufe wird im Namen des dreieinigen Gottes vollzogen. Die oder der Taufende nennt den Namen des Täuflings und spricht: „Ich taufe dich im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.“ Dabei wird der Kopf des Täuflings dreimal mit Wasser begossen (Kirchenordnung Artikel 77, Satz 1).

Was bewirkt die Taufe?

Die Taufe ist ein Geschenk Gottes, die den Täufling von der Macht der Sünde befreit, ihn an Christi Kreuz und Auferstehung teilhaben lässt, ihn mit dem Heiligen Geist begabt und ihn in die Gemeinschaft der Glaubenden aufnimmt (Die Taufe, Orientierungshilfe der EKD). In der Taufe wird das Ja Gottes zum Menschen deutlich: „Du gehörst zu mir, ich bin für dich da, ohne Wenn und Aber.“ Die Taufe ist aber auch das Ja des Menschen zu Gott. Wer sich taufen lässt, bekräftigt: „Ja, ich will zu Jesus Christus, zu Gott und zu dieser Kirche gehören.“ Deshalb begründet die Taufe die Mitgliedschaft in der Kirche.

Wie lange gilt die Taufe?

Die Taufe gilt ein Leben lang. Auch wer später aus seiner Kirche austritt, bleibt doch getauft. „Die Taufe schließt ihrem Wesen nach eine Wiederholung aus. Darum ist Wiedertaufe nicht statthaft“, heißt es in der Kirchenordnung der Evangelischen Kirche im Rheinland (Art. 77, Satz 3). Elf Kirchen in Deutschland, darunter die römisch-katholische Kirche und die orthodoxen Kirchen, haben im April 2007 die wechselseitige Anerkennung der Taufe vereinbart. Danach bleibt die Taufe auch bei einem Wechsel von einer zur anderen Kirche gültig.

In welcher Gemeinde erfolgt die Taufe?

Kinder werden in der Kirchengemeinde getauft, in der ihre Eltern leben. Religionsmündige Täuflinge werden in der Gemeinde getauft, in der sie wohnen. Soll ein Kind oder Erwachsener in einer anderen als der Heimatgemeinde getauft werden, ist ein sogenanntes Dimissoriale, die Einwilligung der Heimatgemeinde, notwendig. Sie wird vom Gemeindebüro ausgestellt. Taufen in Krankenhäusern und Kliniken sind nur in Notfällen zugelassen, bestimmt das Lebensordnungsgesetz der Evangelischen Kirche im Rheinland (Lebensordnungsgesetz, § 15, Satz 1). Auch Haustaufen sind nur in begründeten Fällen und nach Genehmigung des Presbyteriums erlaubt (Lebensordnungsgesetz, § 15, Satz 2).

In welchem Alter wird getauft?

Getauft werden kann in jedem Lebensalter. In der evangelischen Kirche ist die Kindertaufe üblich. In den vergangenen 50 Jahren lassen sich aber signifikante Veränderungen beobachten: Die traditionelle Praxis, ein Kind schon kurz nach der Geburt taufen zu lassen, ist nicht mehr selbstverständlich. Immer häufiger werden Kinder zum Ende des ersten Lebensjahrs, zum Eintritt in den Kindergarten oder zur Einschulung getauft. Auch die Taufe im Kontext der Konfirmation nimmt weiter zu.

Welche Aufgabe haben Taufpaten?

Patinnen und Paten sollen Vorbilder im Glauben sein und dem Kind zur Seite stehen. Gemeinsam mit den Eltern versprechen sie im Taufgottesdienst, für die christliche Erziehung des Kindes zu sorgen (Lebensordnungsgesetz, § 13, Satz 1). Das Patenamt ist eines der wichtigsten kirchlichen Ehrenämter. Da kleine Kinder sich nicht selbst für ihre Taufe entscheiden können, haben Eltern und Paten die Aufgabe, dem Kind vom Glauben an Gott zu erzählen. So kann das Kind lernen, warum es getauft wurde und kann dann entscheiden, ob es konfirmiert werden möchte. Nicht selten entsteht zwischen Paten und Patenkind eine lebenslange Verbindung. Die Zahl der Paten ist nicht vorgegeben. Patinnen und Paten werden in das Kirchenbuch eingetragen.

Wer kann Taufpate oder Taufpatin werden?

Wer Taufpate oder -patin werden will, muss Mitglied einer christlichen Kirche sein (Kirchenordnung, Art. 79, Satz 4). Bei einer evangelischen Taufe können folglich auch Katholiken und Mitglieder anderer in der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) vertretenen Kirchen als Paten benannt werden. Sie müssen eine Taufpatenbescheinigung vorlegen, die von ihrem jeweiligen Pfarramt ausgestellt wird.

Welche Unterlagen sind für eine Taufe notwendig?

In der Regel müssen Stammbuch, Geburtsbescheinigung des Täuflings und die Taufpatenbescheinigungen bei der Anmeldung zum Taufgespräch vorgelegt werden.

Worum geht es im Taufgespräch?

Vor der Taufe eines Kindes führt der Pfarrer oder die Pfarrerin mit den Eltern ein Taufgespräch. Dazu können auch die Paten eingeladen werden. In dem Gespräch geht es um Fragen des Glaubens und um den Sinn des Sakraments. Außerdem wird die Gestaltung des Taufgottesdienstes besprochen.

Was ist der Taufspruch?

Der Taufspruch ist ein Bibelvers, der dem Täufling auf seinen Lebensweg mitgegeben wird. Früher wurde er meist von den Pfarrern ausgewählt, heute können ihn die Eltern oder ältere Täuflinge selbst aussuchen. Taufsprüche können Wünsche für den Täufling aufgreifen oder dessen Besonderheiten berücksichtigen. Bibelverse, die in Frage kommen, finden sich zum Beispiel hier. Der Taufspruch wird mit dem Namen des Täuflings und dem Taufdatum in die Taufurkunde eingetragen.

Wozu dient eine Taufkerze?

Eine Taufkerze ist eine Erinnerung an den Tag der Taufe. In manchen Gemeinden wird die Taufkerze als Geschenk überreicht, sie kann aber in Absprache mit der Pfarrerin oder dem Pfarrer auch gekauft oder selbst gestaltet werden. Die Taufkerze wird im Anschluss an die Taufhandlung an der Osterkerze entzündet. Diese wird in den Kirchen jedes Jahr zu Ostern als Zeichen der Auferstehung neu aufgestellt und brennt bei jeder Taufe. Die Kerze verweist auf die Zusage Jesu: „Ich bin das Licht der Welt.“ (Joh. 8, 12).

Braucht das Kind ein Taufkleid?

Für die Taufe gibt es keine Kleidervorschriften. In manchen Familien ist es aber Tradition, dem Baby zur Taufe ein weißes Taufkleid anzuziehen, das nicht selten von Generation zu Generation weitergereicht wird. Der Brauch des Taufkleids soll einen Abschnitt aus dem Galaterbrief (Gal 3, 26-29) der Bibel versinnbildlichen: „Denn ihr alle, die ihr auf Christus getauft seid, habt Christus angezogen“, heißt es da.

Was kostet eine Taufe?

Für Kirchenmitglieder ist eine Taufe in ihrer Gemeinde kostenlos. Wer im Anschluss eine Familienfeier ausrichtet, muss deren Kosten tragen. Doch eigentlich geht es bei der Taufe nicht um ein repräsentatives Fest, sondern um das Ja zu Gottes Liebe und Fürsorge für seine Menschen.

Info: 2023 feiern wir #deinetaufe

Im Jahr 2023 geht es in der evangelischen Kirche um ein Herzstück des Glaubens: die Taufe. Mit der Aktion #deinetaufe wird das Geschenk der Taufe rund um den Johannistag 2023 (24. Juni) neu entdeckt und gefeiert. Auf dieser Seite finden Sie alles zur deutschlandweiten Aktion sowie vielseitge Beiträg zur Taufe in der Evangelischen Kirche im Rheinland.