Der Kirchenkreisverband An der Saar hat auch dank Fördermitteln der Europäischen Union sein Verwaltungsamt in Saarbrücken energetisch auf den neuesten Stand gebracht – und spart so jährlich mehr als 30 Tonnen CO2 ein.
Der Kirchenkreisverband An der Saar hat sein Verwaltungsamt in der Zeit von September 2022 bis Mai 2023 energetisch saniert. Für den Verband ist das ein erster Schritt mit Symbolkraft, denn es geht darum, schrittweise klimaneutral zu werden. Durch die Sanierung spart der Verband jetzt jährlich 33,22 Tonnen Kohlendioxid ein. Das Saarland förderte die Baumaßnahme mit Mitteln der Europäischen Union durch das Zukunftsenergieprogramm (ZEP) kommunal. Antragsberechtigt für das Klimaschutz-Förderprogramm waren auch Kirchengemeinden und andere kirchliche Körperschaften.
Umfangreiche Baumaßnahmen für 1,23 Millionen Euro
Um den angestrebten Standard für den Energieverbrauch und damit eine Reduzierung der Kohlenstoffdioxid-Emissionen des Gebäudes zu erreichen, wurde die thermische Hülle auf den Förderstandard des ZEP-Programms gebracht. Als thermische Hülle werden dabei sämtliche Gebäudeteile bezeichnet, die die Grenze von beheizt zu unbeheizt bilden. Die Baumaßnahmen mit Gesamtkosten von 1,23 Millionen Euro waren umfangreich. Gedämmt wurden die oberste Geschossdecke des Längsbaus, das Steildach am Kopfbau und die Fassade. Die bisherigen Holzfenster im Altbau ersetzte man durch neue Aluminiumfenster. Alle Arbeitsbereiche erhielten einen Sonnen- und Blendschutz. Die Balkone zu einem Hof und der ehemals gegenüber der Fassade zurückliegende Eingangsbereich wurden überbaut. Damit reduzierte man die wärmeabgebende Umfassungsfläche. Sogenannte Wärmebrücken, durch die Räume schneller auskühlen, sind damit eliminiert.
Gute Zusammenarbeit auf der Baustelle
Das Gebäude am Sauerwiesweg in Saarbrücken wurde 1957 erbaut und diente der Kirchengemeinde Alt-Saarbrücken ursprünglich als Kindergarten. Seit 2006 wird es als Verwaltungsgebäude der evangelischen Kirchenkreise im Saarland genutzt. Im Zuge der Zentralisierung der Verwaltung war das Gebäude bereits in den Jahren 2019 bis 2021 um einen neuen Anbau ergänzt worden. Für Kasimir Jost von der Bauabteilung des Kirchenkreisverbandes hat die gute Zusammenarbeit auf der Baustelle das Projekt zu einem erfolgreichen Abschluss gebracht.
Teuerungsrate ist eine Herausforderung
Herausfordernd waren für die Beteiligten die Anforderungen der ZEP-Förderung. „Das war aufwendig und komplex“, berichtet Architektin und Energieberaterin Babara Blum. Doch daran solle sich etwas ändern und so hofft sie, dass ähnliche Projekte in Zukunft leichter zu handhaben sind. Die Teuerungsrate in der Baubranche sieht die Architektin als weitere Herausforderung. „Doch der Markt entspannt sich“, sagt Blum. Hoffnungen, dass er sich wieder auf Vor-Corona-Niveau einpendeln könnte, teilt sie aber nicht. Dazu seien die Kosten für Löhne und Materialbeschaffung zu stark gestiegen.
„Die Qualität hat sich verbessert“
Nicht nur die Einsparungen an Kohlendioxid und künftig niedrigere Energiekosten zeichnen das Verwaltungsamt in Saarbrücken jetzt aus. „Die Qualität hat sich verbessert“, sagt Architektin Blum. Jetzt im Sommer sei das Haus durch die Dämmung weniger warm. Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Büros bedeute das bereits mehr Komfort.