Rheinischer Gottesdiensttag denkt über Neuordnung von Kirchenräumen nach

Treffen am 30. Oktober inmitten einer Rauminstallation in Essen-Kettwig

  • Nr. 148
  • 12.10.2021
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Düsseldorf. Die Rauminstallation „aufbrechen“ in der evangelischen Kirche am Markt in Essen-Kettwig bildet am Samstag, 30. Oktober 2021, von 9.30 bis 16.30 Uhr die Kulisse für den 1. Rheinischen Gottesdiensttag. Die Bochumer Künstlerin Dorothee Bielfeld hat in der altehrwürdigen Kirche die Bänke in Unordnung gebracht. Ihre seit Anfang September zu besichtigende Installation lädt zur Auseinandersetzung ein: Was geschieht mit einer Gemeinde, wenn sich die vertrauten Sitzordnungen ändern? Wie können wir unseren alten Kirchenräumen neues Leben einhauchen? Was befreit unser Gottesdienstfeiern von seinen Fesseln?

Diesen Fragen geht auch der Gottesdiensttag unter dem Titel „Gottesdienst(t)räume“ nach. Die Kettwiger Pfarrerin Silke Althaus führt zusammen mit der Künstlerin in die Begegnung mit der Installation ein. Pastorin Melanie Kirschstein berichtet davon, wie sie Kirchenräume in Hamburg neu geordnet und wie sich das auf die Gemeinde und ihr Umfeld ausgewirkt hat. Die Architektin und Bauberaterin Ilka Gebauer gibt praktische Ratschläge, was bei der Umgestaltung einer Kirche zu beachten ist. Und Landespfarrer Dr. Frank Peters lädt zum Nachdenken ein, wie in den vertrauten Kirchenräumen Gottesdienstträume wahr werden könnten.

Wunsch nach mehr Partizipation, Gespräch und Begegnung

„Das Thema Raum ist zentral, wenn wir darüber nachdenken, wie wir Gottesdienst feiern möchten“, sagt Frank Peters. „Ich nehme in vielen Gemeinden wahr, dass sich die Menschen im Gottesdienst mehr Partizipation, mehr Gespräch und mehr Begegnung wünschen.“ Doch wenn das der Fall sei, „dann ist zu überlegen, ob die normale Sitzordnung ‚Alle schauen nach vorne auf eine Bühne‘ diesen Wünschen eigentlich noch entspricht.“

Anmeldungen noch bis zum 24. Oktober möglich

Der Gottesdiensttag ist ein Kooperationsprojekt des Zentrums Gemeinde und Kirchenentwicklung und der Evangelischen Kirchengemeinde Kettwig . Er richtet sich an Presbyterinnen und Presbyter, Pfarrerinnen und Pfarrer sowie alle, die sich für Gottesdienst und Kirchenräume interessieren. Die Teilnahme kostet 20 Euro (inklusive Mittagessen). Anmeldungen sind noch bis Sonntag, 24. Oktober, per E-Mail an gottesdienst@ekir.de möglich. Mit Blick auf die Corona-Pandemie gilt die 3G-Regel (geimpft, genesen oder getestet) als Voraussetzung für die Teilnahme.

Stichwort: Rheinischer Gottesdiensttag

Der Rheinische Gottesdiensttag ist künftig als regelmäßiges Angebot an wechselnden Orten auf dem Gebiet der Evangelischen Kirche im Rheinland geplant. Er soll das Thema „Gottesdienst“ in die Breite tragen und Ehrenamtlichen und Interessierten in der Kirche – unabhängig von Fortbildungsveranstaltungen für beruflich Mitarbeitende – ermöglichen, sich zu informieren und auszutauschen.

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Die Evangelische Kirche im Rheinland erstreckt sich über Teile der Bundesländer Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland und Hessen. Sie gliedert sich in 37 Kirchenkreise mit 655 Kirchengemeinden. Die rheinische Kirche hat rund 2,4 Millionen Mitglieder.
  • Ekkehard Rüger
  • Kirchenkreis Essen/Alexandra Roth