Pressemitteilung

Wilhelmine Fliedner: Evangelische Gesamtschule mit neuem altem Namen

Namensänderung wird in Hilden mit einem Gottesdienst begangen

  • Nr. 104/2019
  • 9.9.2019
  • 3384 Zeichen

Hilden. Die Evangelische Gesamtschule Hilden hat einen neuen Namen: Sie heißt jetzt „Wilhelmine-Fliedner-Schule“. Sie übernimmt damit den Namen der im Juli dieses Jahres ausgelaufenen Realschule der Evangelischen Kirche im Rheinland. Der Name erinnert an Wilhelmine Fliedner, die 1861 die erste evangelische Schule in Hilden gründete, damals als reine Mädchenschule. Die Namensänderung wird in einem Festgottesdienst am Freitag, 13. September, um 10 Uhr in der Hildener Friedenskirche vollzogen.

Christliche Werte und stetige pädagogische Innovationen

Die Evangelische Gesamtschule übernimmt mit dem Namen Wilhelmine Fliedners auch deren pädagogische Grundsätze: christliche Werte und stetige pädagogische Innovationen in den Alltag der Schulgemeinschaft einfließen zu lassen. Wilhelmine Fliedner (1835 – 1904) ist die Tochter des evangelischen Sozialreformers und Gründers der Kaiserswerther Diakonie, Theodor Fliedner. Geprägt durch ihr Elternhaus vertrat die junge Lehrerin schon zu Beginn ihrer Lehrtätigkeit die Auffassung, dass alle Kinder und Jugendlichen das Recht auf eine umfassende allgemeine Bildung erhalten sollten. Ihr Prinzip der Bildungsgerechtigkeit sei bis heute eine der Säulen der Evangelischen Gesamtschule Hilden, erklärt Schulleiter Guedo Wandrey. Unterstützt von der Evangelischen Kirche im Rheinland als Schulträgerin stehe bei den Lehrkräften neben der schulischen Ausbildung der Schülerinnen und Schüler stets auch das fördernde, verständnisvolle und vom Geist der evangelischen Kirche getragene Miteinander im Zentrum.

Start 1861 mit 16 Schülerinnen

Wilhelmine Fliedner begann vor fast 160 Jahren den Schulbetrieb mit nur 16 Schülerinnen in einem Wohngebäude der Hildener Innenstadt. Sehr schnell entwickelte sich die Schule zu einer im ganzen Rheinland beliebten Bildungseinrichtung. 1865 konnte ein neues Schulgebäude an der Gerresheimer Straße bezogen werden, wo bis heute das Evangelische Schulzentrum angesiedelt ist. 1909 wurde die Schule als „Höhere Mädchen Schule“ anerkannt. 1937 wurde der Schulbetrieb eingestellt, 1955 konnte die evangelische Schule als „Wilhelmine-Fliedner-Realschule“ wieder eröffnet werden.

Heute lernen hier mehr als 700 Jugendliche

Die Evangelische Gesamtschule Hilden nahm am 1. August 2014 in Nachfolge der auslaufenden Realschule ihren Betrieb auf. Aktuell unterrichten dort 55 Lehrkräfte 720 Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 5 bis 10. „Unsere besonderen pädagogischen Schwerpunkte sind das Fach ‚Eigenverantwortliches Lernen‘ und das Prinzip des individuellen Lerncoachings ab der 7. Klasse“, so Schulleiter Wandrey. Ab dem Schuljahr 2020/21 wird eine gymnasiale Oberstufe mit kleinen individuellen Lerngruppen dazukommen. Die Jugendlichen können dann einen Schulabschluss bis zum Abitur erreichen.

 

Terminhinweis an die Medien:

Vertreterinnen und Vertreter der Medien sind zur Berichterstattung über den Festgottesdienst zur Namensänderung am Freitag, 13. September, Beginn 10 Uhr in der Friedenskirche, Schumannstraße/Ecke Molzhausweg, 40724 Hilden, eingeladen.

Anmeldungen bitte per E-Mail an: pressestelle@ekir.de.

 

Informationen zum Evangelischen Schulzentrum Hilden

Stichwort: Wilhelmine Fliedner

Wilhelmine Fliedner wurde am 5. April 1835 als Tochter von Theodor und Friederike Fliedner geboren. Sie wuchs in Kaiserswerth und Straßburg auf. 1858 und 1859 besuchte sie das Lehrerseminar in Düsseldorf. Nach ihrem Examen arbeitete sie zunächst als Hauslehrerin in Hilden. 1861 erhielt sie die Genehmigung, eine Schule für Mädchen zu führen und startete mit der „Hildener Töchterschule“. Im Oktober 1865 konnte sie neue Schul- und Internatsgebäude an der Gerresheimer Straße in Hilden eröffnen.

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Die Evangelische Kirche im Rheinland erstreckt sich über Teile der Bundesländer Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland und Hessen. Sie gliedert sich in 37 Kirchenkreise mit 687 Kirchengemeinden. Die rheinische Kirche hat mehr als 2,5 Millionen Mitglieder.
  • Jens Peter Iven