Pressemitteilung

Aufstehen für Vielfalt, Demokratie und Menschenrecht

Kirchenvertreter in NRW rufen zur Teilnahme an Demonstrationen auf

  • Nr. 9/2024
  • 19.1.2024
  • 2672 Zeichen

Bielefeld/Düsseldorf/Detmold. Die leitenden Geistlichen der drei evangelischen Kirchen in Nordrhein-Westfalen rufen dazu auf, sich an den Protesten gegen rechtsradikale Aktivitäten und die Infragestellung von Grundrechten zu beteiligen. In einer gemeinsamen Mitteilung fordern der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Dr. Thorsten Latzel, der Theologische Vizepräsident der Evangelischen Kirche von Westfalen, Ulf Schlüter, und der Landessuperintendent der Lippischen Landeskirche, Dietmar Arends, dazu auf, an den unterschiedlichen Orten, an den denen in diesen Tagen Protestkundgebungen stattfinden, Haltung gegen rechte Hetze und für die Demokratie zu zeigen.

„Gemeinsam mit allen Demokratinnen und Demokraten stehen evangelische Christinnen und Christen in unserem Land auf für Vielfalt und Menschlichkeit“, so das Statement der leitenden Geistlichen. „Wir werden nicht zulassen, dass menschenverachtendes Gedankengut in unserem Miteinander Raum gewinnt. Gemeinsam mit weiteren Kräften der Zivilgesellschaft wollen und werden wir Kirchen ein starkes Zeichen setzen gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit und für Demokratie und Menschrecht!“ Die leitenden Geistlichen selbst werden an unterschiedlichen Orten im Bereich ihrer jeweiligen Landeskirchen an Protestkundgebungen teilnehmen.

Gemeinsamer Protest gegen menschenverachtende Pläne

Bundesweit haben Bündnisse aus Kirchen, Gewerkschaften, Parteien und weiteren gesellschaftlichen Gruppen zu Demonstrationen und Kundgebungen aufgerufen, um gemeinsam ihren Protest gegen menschenverachtende Pläne und Äußerungen rechtsextremer Gruppierungen deutlich zu machen, nachdem Berichte über ein Treffen in einer Potsdamer Villa bekannt geworden waren, auf dem offenbar über Remigrationspläne für Migrant*innen und auch die Deportation von deutschen Staatsangehörigen mit Migrationshintergrund beraten worden war. Daran hatten AfD-Funktionäre, Mitglieder der konservativen Werteunion sowie Vertreter der rechtsextremen Identitären Bewegung teilgenommen.

Evangelische Kirchen setzen Zeichen für Demokratie

Protestkundgebungen finden in NRW in diesen Tagen unter anderem in Dortmund, Düsseldorf und Detmold statt. Wie in zahlreichen weiteren deutschen Städten werden auch Vertreter*innen der evangelischen Kirchen dort Zeichen für Demokratie, Menschenrechte, Offenheit und Vielfalt in der Gesellschaft setzen. Zusammen mit vielen Menschen aus den nordrhein-westfälischen Kirchengemeinden werden sich auch Thorsten Latzel, Ulf Schlüter und Dietmar Arends daran beteiligen.

Stichwort: Landessynode

Die Landessynode der Evangelischen Kirche im Rheinland ist das oberste Leitungsgremium der mit mehr als 2,2 Millionen Mitgliedern zweitgrößten Landeskirche in Deutschland. Die Synode hat derzeit 198 stimmberechtigte Mitglieder (sowohl Theologinnen und Theologen als auch Nichttheologinnen und -theologen) aus den 37 Kirchenkreisen in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Hessen und im Saarland.

--

Die Evangelische Kirche im Rheinland erstreckt sich über Teile der Bundesländer Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland und Hessen. Sie gliedert sich in 37 Kirchenkreise mit 605 Kirchengemeinden. Die rheinische Kirche hat knapp 2,2 Millionen Mitglieder.
  • Wolfram Scharenberg, Stabsstelle Kommunikation der Evangelischen Kirche von Westfalen
  • Guido Schiefer, epd