Pressemitteilung

25 Jahre Haus der Stille: Feier mit Lichtmeditation im Labyrinth

Stille-Zeiten von Koblenz bis Moers zum Geburtstag am 5. Dezember

  • Nr. 209/2017
  • 29.11.2017
  • 5174 Zeichen

Düsseldorf/Rengsdorf. Das Haus der Stille wird 25 Jahre alt und feiert dieses Jubiläum stilgerecht am Geburtstag, dem 5. Dezember 2017, ab 17 Uhr mit einer Lichtmeditation im hauseigenen Labyrinth. Eröffnet worden war das Einkehr- und Meditationszentrum der Evangelischen Kirche im Rheinland in Rengsdorf im Westerwald am 2. Advent im Jahr 1992 mit einem feierlichen Gottesdienst unter dem biblischen Motto „Mache dich auf und werde licht“.

Nicht nur in Rengsdorf, sondern an fast 30 Orten im Bereich der rheinischen Kirche kommen zum 5. Dezember Menschen zusammen, um Licht zu sein, sich mit dem Haus zu verbinden und die Früchte der Stille zu sammeln: Den Tag beginnt der Kirchenkreis Düsseldorf um 9 Uhr mit einer meditativen Andacht im Haus der Kirche, Bastionstraße 6. Das göttliche „Ja“ in der Stille der Gemeinschaft ist dann am Abend zu erfahren um 18.30 Uhr beim Abendgebet in der Düsseldorfer Friedenskirche und um 19.30 Uhr im Gemeindehaus an der Oberen Sehlhofstraße in Wuppertal. In der evangelischen Stadtkirche Moers kann man um 18.30 Uhr in Form des Herzensgebets meditieren. Dinslaken hält schon am Samstag, 2. Dezember, 18 Uhr eine Lichterfeier im Betsaal Bruch. Bonn lädt am Nikolaustag, 6. Dezember, um 19 Uhr zu Gebärdengebet, Taizé-Liedern und stiller Zeit ins Gemeindehaus der Johanneskirche in Bad Godesberg. Sogar in Hessen und Bayern feiern Kursleitende und Gäste den Geburtstag des Hauses der Stille. Zweiter Höhepunkt der Feiern zum 25-jährigen Bestehen ist ein großes Sommerjubiläumsfest am 21. Juli 2018.

„Wir hatten kaum mehr Zeit zum Beten“

Das Haus der Stille hat eine spannende Entwicklungsgeschichte: Es wurde in einer Zeit gegründet, in der sich viele Pfarrerinnen und Pfarrer politisch stark engagierten gegen das Establishment, gegen Atomkraft,  Werksschließungen und patriarchale Strukturen. „Wir hatten kaum mehr Zeit zum Beten“, beschreibt Pfarrerin i. R. Renate Voswinkel die damalige Situation. Die Mainzerin wurde die erste Leiterin des Hauses der Stille, das innerhalb der Evangelischen Kirche im Rheinland einen Gegenpol zum Aktivismus bilden und geistliche Kraftquelle für die Mitarbeitenden sein wollte.

Um eine Jugendstilvilla in Rengsdorf wurde ein großzügiger Garten mit Angeboten für die spirituelle Praxis angelegt: Labyrinth, Wasserläufe, eigener Kräuter-, Obst- und Gemüseanbau. Ein Gästehaus und ein modernes Meditationshaus mit großem Saal, Räumen für Einzelgespräche und Refugium kamen hinzu. Voswinkel holte Künstlerinnen und Künstler ins Haus und machte durch die Ausstellungen das Haus der Stille in der Region bekannt. Ihre Nachfolgerin Nicol Kaminsky sorgte dann für eine Konsolidierung des Betriebs und profilierte das Haus als Fortbildungsort für evangelische Geistliche.

Dennoch war das Haus der Stille 2015 im Rahmen der landeskirchlichen Haushaltskonsolidierung von der Schließung bedroht. Dagegen formierte sich Widerstand: Sofortspenderinnen und -spender stellten 15.000 Euro zur Verfügung, die Landessynode stimmte dann im Jahr 2017 für den Fortbestand des stillen Zentrums. Seitdem arbeitet das Haus der Stille mit einer Fundraisingstrategie und hat dem Betrieb mit einem breiteren Kursangebot und verstärkter Öffentlichkeitsarbeit unter der Leitung von Pfarrerin Irene Hildenhagen eine neue Ausrichtung gegeben. Ihr Hauptanliegen ist die Salutogenese, die bewusste Fürsorge für die eigene, ganzheitliche Gesundheit auch im Berufsleben und Familienalltag. „Jeder Mensch braucht jedes Jahr eine Auszeit, um sich mit seinen geistlichen, emotionalen und körperlichen Kraftquellen zu verbinden“, sagt die 49-Jährige, die zuvor Gemeindepfarrerin in Düsseldorf war.

Rund 140 verschiedene Kurse im Jahr

Heute bietet das Haus der Stille mit 14 Mitarbeitenden und einem großen Freundes- und Förderkreisverein das ganze Jahr über rund 140 verschiedene Tages-, Wochenend- und Wochenkurse von Tanz über Eutonie, Fasten und Schweigen bis biografischem Schreiben sowie Fortbildungen für beruflich und ehrenamtlich Mitarbeitende der Kirchen in Geistlicher Begleitung. 

Zum Hintergrund:

Was das Haus der Stille ausmacht, erzählt eine Multimediastory: stille.ekir.de.

Weitere Informationen: www.haus-der-stille-rengsdorf.de

Fotos zum Haus der Stille unter: www.ekir.de/url/JY4
– Foto 057: Pfarrerin Irene Hildenhagen leitet das Haus der Stille: „Jeder Mensch braucht jedes Jahr eine Auszeit, um sich mit seinen geistlichen, emotionalen und körperlichen Kraftquellen zu verbinden“, sagt die 49-Jährige.

– Foto 032: Tobias John Klug hat mehrere Wochen im Refugium des Hauses der Stille zugebracht: „Das ist ein guter Ort zum Auftanken.“

– Foto 133: Im Haus der Stille geht es um Körper und Seele gleichermaßen.
(Fotohinweis für alle Fotos: Anna Siggelkow/ekir.de)

 

Kontakt: Dorothea Müth, Beauftragte für Öffentlichkeitsarbeit, Tel. 0176/61002639