Pressemitteilung

Malta: Ziviles Rettungsschiff „Sea-Watch 3“ heute früh freigelassen

Präses Manfred Rekowski ist darüber „zutiefst erleichtert“

  • Nr. 143/2018
  • 20.10.2018
  • 2167 Zeichen

Valetta/Düsseldorf. Nach mehr als drei Monaten politischer Festsetzung durfte das zivile Rettungsschiff „Sea-Watch 3“ heute Morgen, 7 Uhr, den Hafen von Valetta auf Malta verlassen. Die maltesischen Behörden hoben das Auslaufverbot auf, nachdem die zivile Seenotrettungsorganisation Sea-Watch dringende Reparaturen am Schiff geltend gemacht hatte. Die „Sea-Watch 3“ befindet sich nun auf dem Weg nach Spanien zu einer Schiffswerft.

„Ich bin zutiefst erleichtert, dass die ,Sea Watch 3‘ endlich auslaufen durfte. Die Verhinderung des Auslaufens des Schiffes während der vergangenen Monate war unerträglich, weil viele Menschenleben in dieser Zeit hätten gerettet werden können“, sagte Präses Manfred Rekowski, Leitender Geistlicher der Evangelischen Kirche im Rheinland und Vorsitzender der Kammer für Migration und Integration der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), als ihn die Nachricht erreichte. „Nach meiner christlichen Grundüberzeugung gibt es eine Pflicht, in Seenot geratene Menschen zu retten. Dass dies monatelang ohne nachvollziehbare Gründe verhindert wurde, ist ein humanitärer Skandal“, kommentierte Rekowski. „Dieses willkürliche Vorgehen gegen Menschenrechtsorganisationen hat im Rechtsraum der Europäischen Union keinen Platz.“

Der rheinische Präses war kurz nach Festsetzung des Schiffes am 2. Juli 2018 selbst nach Malta gereist, um sich ein Bild der Lage zu machen und seine Solidarität mit der ehrenamtlichen Schiffsbesatzung zu zeigen. (Mehr zu dieser Reise unter www.ekir.de/malta.) Die Evangelische Kirche in Deutschland setzt sich seit Jahren bei der Bundesregierung und europäischen Institutionen für legale und sichere Migrations- und Fluchtwege nach Europa ein, um das anhaltende Sterben auf dem Mittelmeer zu verhindern. Aus diesem Grund unterstützt die EKD auch mehrere zivile Seenotrettungsorganisationen; insbesondere das Suchflugzeug „Moonbird“, für das auf Malta ein Flugverbot besteht. Allein auf Malta bleiben zudem zwei weitere Rettungsschiffe aus politischen Gründen im Hafen festgesetzt.