Pressemitteilung

Wo die Frage nach dem „Warum“ Menschen ruhelos zurücklässt, da ist Gott

Botschaft zu Karfreitag von Präses Manfred Rekowski

  • Nr. 62/2020
  • 8.4.2020
  • 1307 Zeichen

Düsseldorf. Wo das Leid groß ist, da ist auch Gott gegenwärtig. Dies ist für Präses Manfred Rekowski die Nachricht der Kirche an Karfreitag: Wo die Angst umgehe, da sei Gott mitten unter den Menschen – auch in Zeiten von Corona. Die Karfreitagsbotschaft des rheinischen Präses lautet wörtlich:

 

„Vielen in unserer Gesellschaft gilt der Karfreitag als seltsamer Feiertag. Was soll noch ein Tag, der einem ganzen Land im 21. Jahrhundert strenge Stille verordnet? Worum also geht es an diesem Feiertag?

Jesus, der Liebhaber des Lebens, stirbt einen qualvollen Tod am Kreuz. Der, der uns durch sein eigenes Leben vormacht, wie Gott sich das Leben aller Menschen wünscht, wird zum Sündenbock gemacht und hingerichtet.

Dass sich in dem trostlosen Scheitern dieses guten Menschen zugleich Gott selbst zeigt, ist die tröstliche Botschaft des Christentums. Denn das glauben Christinnen und Christen: Wenn wir auf das Kreuz schauen, an dem der Mensch Jesus gestorben ist, dann sehen wir dort Gott selbst! Wo die Not und das Leid groß sind, da ist Gott. Wo die Angst groß ist, da ist Gott. Wo die Frage nach dem ,Warum?‘ Menschen ruhelos zurücklässt, da ist Gott. Gerade dann ist er mitten unter uns – auch in Zeiten von Corona.“

Stichwort: Karfreitag

Am Karfreitag gedenkt die Kirche der Kreuzigung und des Sterbens Jesu Christi. Der Tag steht ganz im Zeichen der Trauer, was auch der Name anzeigt: Das althochdeutsche „Kara“ bedeutet „Klage“. In den Gottesdiensten schweigen an diesem Tag Glocken und Orgel, und auch auf Blumen und anderen Schmuck wird verzichtet. Der Karfreitag ist ein stiller Feiertag, an dem nicht nur die Kirchen innehalten. In diesem Jahr fällt er auf den 7. April.

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